Hohenheimer Einfachbeute, Zander
Der Bauplan ist für die in Baumärkten für gewöhnlich erhältlichen 18mm Platten adaptiert (Der Originalbauplan ist für 20mm-Platten) und mit der freien (und kostenlosen) Software FreeCAD konstruiert.
Diese Beute kann mit einfachen Werkzeugen (Akkuschrauber, Säge f. Holzbretter, Hammer, Cuttermesser, Lineal, Schleifpapier) zusammengebaut werden. Zwecks konstruktivem Holzschutz wäre es außerdem sinnvoll, die Leisten unter den Griffen etwas abzuschrägen, beispielsweise mit einem Bandschleifer.
Hinweis: Beim Bauhaus in Wien (und vermutlich den meisten anderen Baumärkten) werden keine Leisten schmäler als 5cm zugeschnitten. Dies ist in den ursprünglichen Konstruktionszeichnungen nicht berücksichtigt, nur in den aufs Bauhaus adaptierten. Diese sind mit "Bauhaus" gekennzeichnet und enthalten keine Bauteile kleiner als 5cm.
DOWNLOAD des Schnittplans: [Achtung: Im PDF der Standard-Bauweise sind auch die Platten fürs Dach usw. eingezeichnet, diese fehlen im Bild]
Für 2000*400*18mm Platten. Der Schnittplan ergibt einen (hohen) Boden, vier Zargen, eine Futterzarge und ein Dach.
Wichtig ist laut der Anleitung des Imkerverein Gaggenau "die Verleimart, die nach EN 204 die Klasse D3 oder D4 haben sollte."
Aus dem anfallenden Restholz können noch Gegenstände wie etwa ein Anflugbrett, die Klettervorrichtung für die Futterzarge, ... hergestellt werden (oder das Restholz mehrerer Beuten für einen zusätzlichen Boden aufgespart werden)
Die Seitenteile des Daches wurden als ein einzelnes Teil zusammen eingezeichnet, die Konstruktion der schrägen Linie war mir hier zu aufwändig.
Interaktive Ansicht im Browser (WebGL) - Nur für Geräte mit Maus, nicht für Touchbildschirme!:
- Ganze Beute (3,6 MB)
- Weitere Ansichten folgen!
Zusammenbauen
Einkauf der Holzbauteile: In Baumärkten gibt es häufig die Möglichkeit, sich Holz(platten) nach Plan zuschneiden zu lassen. Dadurch erhält man praktisch einen Bausatz für Beuten, nur viel günstiger. Je nach Holzqualität und Baumarkt gibt es große Preisunterschiede. Ich habe im Mai 2018 8,49€ für eine Platte 2000*400*18mm (Naturwuchs) im Bauhaus bezahlt. Bei Obi waren diese wesentlich teurer.
Allgemeiner Hinweis bezüglich verschrauben:
Die Löcher für die Schrauben sollten vorgebohrt werden. Ich habe dafür einen Bohrer verwendet, der etwas dünner als der Stab der Schraube (ohne Gewinde) war.
Für die Schraubenköpfe sollte das Holz angesenkt werden, damit sie nachher nicht herausstehen. Das kann mit einem gewöhnlichen Bohrer (Durchmesser so groß wie Schraubenkopf), mit Ansenkern oder mit Ansenkern, die direkt am Bohrer montiert sind (Siehe Bild unten), geschehen.
Boden
Untere Bauteilgruppe
Ich habe zuerst die beiden hinteren Füße (in der Zeichnung gelb) zusammengeleimt, danach die äußeren beiden Bretter (dunkelblau) auf den vorderen Fuß geleimt und das hellgraue Brett dazwischen; danach die beiden Teile (wie im Bild gezeigt) zusammen. Dabei ist es ganz hilfreich, ein Stück Verschnittholz unter die beiden dunkelblauen Bretter zu legen.
Wenn das hintere Brett einen Putzkeil bekommen soll, dann sollte ein Streifen von ~2cm oben abgesägt werden, danach vom übrigen Brett die Seitenteile abgesägt und an den oberen Balken angeleimt. Die 20*4mm Leiste wird mit einem Cuttermesser und Lineal in der Hälfte auseinandergeschnitten (mehrmals von beiden Seiten kräftig anritzen und dann brechen). Eine Hälfte wird an die zwei Seitenteile angeleimt, sodass ein "Rahmen" entsteht. Zuvor sollte jedoch noch kontrolliert werden, ob dieser Bauteil gemeinsam mit der weiter unten beschriebenen zweiten Leiste hineinpasst und nicht zu hoch ist.
Nun werden die Seitenteile des Bodens (hellblau) von unten an das Flugbrett und die beiden grünen Bretter geschraubt.
Danach werden noch die zwei rosa Bretter wie im Bild festgeschraubt. Das Innere sollte mindestens 8mm Abstand vom Flugbrett haben (beespace).
Auf der anderen Seite wird, falls ein Putzkeil verbaut wird, die zweite Leiste eingeklebt und das Edelstahlgitter festgenagelt oder -getackert. Anschließend wird der Rahmen rund um den Putzkeil festgeschraubt. Dabei zwischen die beiden Leisten (zwischen denen das Edelstahlgitter liegt) reichlich Leim geben und diese fest zusammendrücken.
Sollte kein Putzkeil verbaut werden wird zuerst das Edelstahlgitter festgenagelt/-getackert, danach die hintere Wand festgeschraubt und das Edelstahlgitter auch auf der Unterseite der Wand festgenagelt/-tackert.
Danach werden die beiden Teile durch vier Schrauben (je Ecke eine) zusammengeschraubt.
Aus dem übriggebliebenen Stück Holz von der hinteren Wand kann ggf. noch der Verschluss für den Putzkeil gebaut werden. Dazu einfach ein etwas größeres Stück Sperrholz ankleben und ein Stück von den Holzresten als Griff verwenden. Anschließend mit Vorreibern fixieren.
Zum Schutz gegen herausfallen des Fluglochverschlusses kann jetzt noch ein kleines Stück Sperrholz ausgeschnitten und lose über dem Flugloch festgeschraubt werden.
Zargen
Es gibt zwei Möglichkeiten, die Zargen zusammenzubauen. Einfacher ist es, die kurzen Seiten vollständig zu verleimen, sodass die breitere Leiste (Griffleiste) oben 17mm überhängt, die schmälere unten bündig mit dem Brett abschließt.
Danach werden mithilfe einer selbst angefertigten Lehre die Löcher für die Schrauben sowohl in die Stirnseiten der Bretter der schmalen Seite gebohrt als auch an den passenden Stellen durch die breiten Bretter. Nun werden die Zargen nur noch zusammengeschraubt. dieses Verfahren geht relativ schnell, allerdings muss damit gerechnet werden, dass die Zargen, wenn sie aufeinander stehen, kleine Spalten haben oder wackeln.
Die schwierigere Methode, die jedoch auch deutlich schönere Ergebnisse erzielt ist, die Bauteile mit noch feuchtem Leim direkt zu verschrauben. Dabei werden die kurzen Seiten wie bereits vorher verleimt, jedoch werden die Zargen sofort danach verschraubt. Dabei habe ich ein Brett der breiten Seite auf den Boden gelegt, die schmalen Seiten passend daraufgestellt und anschließend das zweite große Brett passend daraufgelegt. Anschließend wird die Zarge durch draufsetzen stabilisiert, die Bretter millimetergenau ausgerichtet und sofort gebohrt und verschraubt. Anschließend wird die Zarge umgedreht und auf der anderen Seite genauso vorgegangen. Bei dieser Methode entstanden bei mir kaum Spalten und die Zargen wackelten nicht aufeinander.
Sollten Rähmchen mit kurzen Ohren im Einsatz sein, so müssen noch die in der Materialliste erwähnten Leisten eingeklebt werden, um ein Herunterfallen der Rähmchen zu verhindern.
Futterzarge und Deckel
Bisher habe ich erst 2 verkleinerte Schnittpläne (je 2 Platten mit je 1 Boden und zwei Zargen) gebaut. Daher habe ich noch keine detaillierte Bauanleitung für die Futterzarge und den Deckel. Ich gehe aber davon aus, dass aufgrund der vorhandenen Baupläne ein Zusammenbauen nicht so schwer fallen dürfte.
Anstrich: Ich empfehle dringend, die Beuten außen mit Lasur oder Lack (z.B. Holzlasur Aqua Nr. 160) zu streichen! Ohne Anstrich ist die Lebensdauer der Beuten sehr beschränkt, mit Anstrich halten meine schon den dritten Winter ohne sichtbare Verwitterung durch. Innen benötigen die Beuten keinen Anstrich.
Links zum Thema:
- Diese Bauanleitung habe ich als Basis verwendet. Dort stehen erklärende Worte zu benötigter Holzqualität u.ä.
- Landesanstalt für Bienenkunde Universität Hohenheim - Einfachbeute (Holzstärke 20mm)
- Eine Bauanleitung mit 18mm Holz
Seitenansicht
Zarge mit Rähmchen
Zarge ohne Rähmchen
Boden mit Varroalade
Boden ohne Varroalade
Durchsicht (Querteile ausgeblendet)
Ansicht ohne Seitenteile.